Heimathafen Rendsburg

Heute auf altbekannten Wegen fahren wir durch die Schleuse Holtenau in den NOK (Nord-Ostsee-Kanal). Nach 36 sm Kanalfahrt sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt in der Obereider in Rendsburg angekommen. Wir sind froh, alles unbeschadet geschafft zu haben. Die Seemannschaft war hervorragend und Snow Goose hat sich wieder mal als stabiler Reisegefährte bewährt.

Jetzt wird alles für das Winterlager vorbereitet: Segel abriggen, Frostschutz für Motor und Wasserkreisläufe etc.

 

Reisen mit dem Wind

Gebiet: Deutschland (13 Tage), Dänemark (20 Tage) und Schweden (53 Tage)

Gefahrene Seemeilen: 1.260 sm = 2.333 KM (etwa Luftlinie Wolfsburg - Reykjavik)

Motorstunden: 160

Maximalgeschwindigkeit unter Segeln: 9,2 Knoten = 17 KM/h

Nördlichster Punkt: Vänersee

Höchster Punkt über Normalnull: Forsvik, 91,8 m

Tage: 86 (12 Wochen)

🌞  Sonnentage: 60 %

🌧. Regentage: 15 %

🌥  Bedeckt ohne Regen: 25 %

😷  Tage mit Corona-Schutzmaske: 13 (nur in D)

📒  Tage mit benötigtem Impfpass (gelb oder digital): 0

 

Wir freuen uns auf die Segelsaison 2022. ⛵️⛵️⛵️

 

 

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Zurück zum Fischbrötchen

Unsere Reise geht nun langsam zu Ende. Um nach Westen in die Kieler Förde zu gelangen, benötigen wir bei vorwiegend westlichen Windlagen das Gegenteil: Östliche Winde, also Ost-, Nordost- oder Südostwind. Nach den Wetter- und Windprognosen könnten wir in drei Etappen in Laboe sein; entweder am nächsten Morgen starten oder erst eine Woche später. Wir entscheiden uns für sofort, denn das Wetter wird kühler und die Orte und Häfen im Süden von Falster und Lolland sind nicht so attraktiv, dass sich das Verweilen für eine Woche lohnen könnte.

So geht's am nächsten Tag von Klintholm nach Gedser, dann nach Rødby, und am Mittwoch um 06:00 Uhr zur längsten Strecke unseres Törns, 60 sm nach Laboe. Gerade geht die Sonne über Rødby auf und wir segeln in den Morgen hinein. Das Gebiet um Rødby ist eine gigantische Seebaustelle. Hier baggern die Dänen an dem neuen Tunnel, der einmal das dänische Lolland mit dem deutschen Fehmarn verbinden wird. Wir müssen das Seebaugebiet weiträumig umfahren.

Vor dem Wind machen wir trotz gerefftem Groß immer noch 7 Knoten Fahrt. Nur die Dünung ist schrecklich, bis zu zwei Meter Welle. Gut, dass wir die Genua nicht gesetzt hatten, denn dann wäre die Schaukelei wohl unerträglich geworden. Unser Gleichgewichtsorgan brauchte dann auch etwas Zeit, um sich von diesen 60 Seemeilen und acht Stunden Rollen und Stampfen wieder zu normalisieren.

Wir sind froh, wieder im Heimathafen Laboe zu sein und feiern den Abschluss unserer Sommerreise. Nach elf Wochen ohne Corona (in DK und S) müssen wir uns wieder an die Maske gewöhnen. Wir trösten uns mit einem echten Laboeer FISCHBROETCHEN.

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Møns Kreidefelsen

Der Spätsommer hat einen kleinen Einbruch; Wolken und ein bisschen Regen sind im Anmarsch. Um ein paar Tage abwettern zu können, segeln wir nach Klintholm auf der Insel Møn. Ein netter Hafen mit allem, was der Reisende so braucht. Ein Dagli Brugsen (deutsch: dein täglicher Aldi) ist auch vorhanden. Der Hafen ist nur zu 20% belegt, aber die Ferienwohnungen haben noch zahlreiche Gäste. Die Café- und Cocktailbar bietet am Sonnabend sogar Lifemusik an.

Die Anfahrt längs der Kreidefelsen ist beeindruckend: Weil keine küstennahen Flachs vorhanden sind, kann man sehr dicht an den Kreidefelsen vorbeifahren.

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Schweinswale

Hochdrucklage und wenig Wind. Wir wollen trotzdem weiter und fahren mal los. Ein bisschen Wind wird auf See ja wohl sein. Und so war es auch: Wir machen nicht viel, aber immerhin 4 - 5 Knoten Fahrt. Snowgoose kann auch Schwachwind. Es geht Richtung Südwest über den südlichen Öresund, von Schweden nach Dänemark.

Kurz vor dem Verkehrstrennungsgebiet (Kreisverkehr für alle Schiffe) werden wir von einer Herde Schweinswale inspiziert. Über eine halbe Stunde tummeln sie sich um unser Schiff herum. Welch einen Spaß haben sie und wir auch! Beim Filmen und Fotografieren vergessen wir die Seefahrt und sehen den Kreuzfahrer (AIDA) etwas spät. Um aus der Kollisionszone zu kommen, werfen wir den Motor an ... und weg sind die Schweinswale.

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Badekultur

Skandinavische Badekultur: Glasklares Wasser, Qualitätsstufe karibisch! Im Hafen Sauna und Duschen. Hier im schwedischen Skanør alles vom Feinsten. Die Wassertemperatur ist aber auch nordeuropäisch 😏😏😏 .

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København

Der Wetterprophet in Kristianopel hatte recht: Mit seinem Glasauge prognostizierte er treffsicher ein stationäres Hoch über Dänemark und Südschweden, welches uns herrliches Spätsommerwetter 🌞beschert. Nur des Nachts wird es schon etwas herbstlich kühl. Seit einer Woche haben wir keinen Regen und so soll es auch bleiben. Direkt nördlich unseres Hafens ist ein toller Badestrand mit einer riesigen dänischen Badeinsel - die Dänen verstehen wohl was von Badekultur!

Vom Yachthafen Kastrup nahe des Flughafens fahren wir täglich mit der Metro in die City und verbringen ein paar Tage in Kopenhagen, selbstverständlich auch ein Besuch der Freistadt Christiania. Überall riecht es hier verdächtig nach Hanf. 🌿🤩

In drei Wochen sind Bundestagswahlen, außerdem auch die Kommunalwahlen in Niedersachsen. Wir wollten unseren demokratischen Rechten (und Pflichten) nachkommen und haben uns die Wahlunterlagen zu unserer Nichte nach Helsingborg schicken lassen. Mit dem Zug reisen wir durch den Øresundtunnel und über die Brücke nach Helsingborg. Das dortige Altstadtcafé wird dann mal schnell in ein Briefwahlbüro umfunktioniert und wir füllen die meterlangen Wahlbögen aus. Neun Stimmen dürfen wir vergeben: zwei zur Bundestagswahl, drei für den Stadtrat, drei für den Ortsrat und eine Stimme für die Oberbürgermeisterwahl. Wir panaschieren und kummulieren - der Rest: Wahlgeheimnis. 🤫

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Stonehenge in Schweden

Eigentlich ein Katzensprung: Von Simrishamn um den Südosthaken Schwedens nach Ystad. Aber auch das friedliche Schweden will verteidigt werden. Und so liegt auf unserem Weg ein militärisches Schießgebiet und dort wird am 31.08. geübt, also scharf geschossen. So müssen wir das Gebiet weiträumig umfahren, was uns knappe drei Stunden bei heftiger Welle von hinten kostet. Am Abend sind wir dann auch ganz schön durchgeschüttelt.

Einem blinden Passagier ging es wohl ähnlich. Ein Rotschwänzchen war vom Wind auf die hohe See verweht worden und suchte entkräftet Schutz unter unserer Sprayhood. Von uns mit biologisch wertvollen 😋 Körnern gefüttert, startete es dann kurz vor Ystad wieder aufs Festland. Danke hat es nicht gesagt, aber das konnten wir auch nicht erwarten.

Wallander haben wir nicht getroffen, aber Ystad ist wirklich eine hübsche Kleinstadt mit kleinen Gassen, netten Cafés und herausgeputzten alten Häusern. Kaum zu glauben, dass hier all die brutalen Morde passiert sein sollen. Es liegt wohl daran, dass in Ystad schwedische Filmstudios beheimatet sind.

Mit einem Bustaxi fahren wir tags darauf nach Kåseberga, einem kleinen Ort vor Ystad. Dort wurde vor etwa 2500 Jahren aus Sandstein- und Granitblöcken eine Sonnenuhr gebaut, die tatsächlich funktioniert: Zum Beispiel geht die Sonne vom Mittelpunkt der Anlage aus betrachtet zur Wintersonnenwende am südöstlichen Granitstein auf. In der Wikingerzeit war dieser Platz eine bedeutende Versammlungsstätte in Südschweden, schnell erreichbar aus Dänemark, Götaland, Schweden, Gotland und Finnland. Das schwedische Stonehenge.

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Kalmarsund

Nachdem der Nordwind endlich die Oberhand gewonnen hatte, können wir am Sonntag früh Gotland verlassen; Kurs 253° Richtung Ölands Nordkap. Sechs Stunden mit gutem Wind und ein bisschen Welle. Aber dann schläft der Wind doch ein und wir fahren noch drei Stunden unter Maschine bis Byxelkrok im Nordwesten Ölands. In den beiden folgenden Tagen nutzen wir den Nordwind weiter aus und können Strecke machen. Beeindruckend ist die Durchfahrt unter der Kalmarsundbrücke. Du solltest genau auf dem Tonnenstrich fahren!

Seit Visby fahren wir quasi im Konvoi. Ein Alleinsegler und ein Zweimannschiff aus Hamburg, ein Rentnerpärchen aus Baden-Württemberg und wir. Wir treffen uns immer wieder abends in den kleinen Häfen auf unserem Weg Richtung Kiel und NOK. Die Häfen auf unserem Weg sind klein - und fein. Sanierte Waschhäuser, Sauna, WiFi und kleine Shops, auch eine Bäckerei oder ein Café. Es gibt hier keine Probleme, einen Liegeplatz zu bekommen, da in Schweden die Schule wieder begonnen hat und viele Leute wieder ihrer Arbeit nachgehen. Heute zieht ein Regenfeld durch, d.h. Wasch-, Putz- und Reparaturtag. Der einäugige Hafenmeister in Kristianopel hat wohl mit seinem Glasauge besondere Fähigkeiten entwickelt. Seine Wetterprognose: Nach dem letzten Vollmond im August beginnt in Schweden immer der "Zweite Sommer". Na ja, vor drei Tagen war Vollmond! Da kommt Hoffnung auf - auf einen goldenen September.

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Gotland - das Ostseejuwel

Wir erkunden Gotland mit dem Mietwagen, sehen die Sandstrände auf der Ostseite (kurzes Bad muss sein!), die Kalksteinformationen auf der Westseite, besuchen die größte Karsthöhle Schwedens und fahren über Land. Interessant sind die mit Schilfgras gedeckten Gebäude. Das Gotlandmuseum in Visby ist klasse, in einem alten großen Gebäude mit zwei Kelleretagen und einem Süßwasserbrunnen.

Gotland ist seit mindestens 8.000 Jahren besiedelt, die Menschen lebten hier von fruchtbaren Böden, dem Wald und später vom Kalkabbau. Bedeutsam wurde die Insel in der Mitte der Ostsee in der Wikingerzeit - strategisch zentral gelegen. Später wurde Visby Hansestadt und Partnerstadt Lübecks. In den Auseinandersetzungen zwischen Schweden und Dänemark um die Macht über die Insel und zwischen Visby und der bäuerlichen Landbevölkerung Gotlands griffen auch die Lübecker immer mit ein. Noch heute ist die Stadtmauer Visbys in voller Umrundung erhalten. 

Mitte August findet hier das größte Mittelalterfestival Europas statt. Die letzten drei Tage dieses Events bekommen wir noch mit. In Visby sehen wir viele mittelalterlich Gekleidete, ein bisschen Karneval auf Gotlanländisch. Die Insel, insbesondere Visby, sind im Sommer auf Tourismus eingestellt - die Preise sind es auch 😎. Viele schwedische Gäste, auch Balten und Polen und Deutsche.

PS: Es wurde hier nie nicht auch nur eine Corona-Maske gesichtet.

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Visby

66 Seemeilen geradewegs nach Osten, von Västervik nach Visby - so lautete die heutige Freitagsroute. Mit Raumschot-Wind bei 4 Bf eine klare Sache. Wir wussten gar nicht, dass die Ostsee hier sehr tief ist; unsere Anzeige meinte 250 Meter gemessen zu haben. Entsprechend sauber und klar ist das Wasser hier überall, in der Schären und auf Gotland. Ein Ostsee-Relief im Museum Visby gibt für eine Stelle nordwestlich von Gotland eine Tiefe von 456 Metern an. Eine Stunde vor unserem Ziel wurde der Wind dann doch rauer. Nachdem wir im Stadthafen von Visby festgemacht hatten, merkten wir erst in der Nacht, dass wir doll im Wind und im Schwell lagen. Also alle Leinen raus und zwei Bojen zur Befestigung. Dennoch riss morgens eine Leine. Das bedeutet: Rein ins Wasser und schwimmend die Boje einfangen.

Die nächsten Tage zog ein Tief über uns hinweg, mit Regen, Sonne und viel viel Wind. Eine Schwachwindphase am frühen Morgen nutzten wir, um uns an eine etwas ruhigere Stelle zu verholen. Aber der Wind wurde noch stärker und ruhiger Schlaf war nicht möglich.

Den Hafen von Visby kann man wirklich nicht empfehlen. Wind und Schwell, nur eine Toilette und zwei Duschen, kein WiFi, etc. und das mit der bisher höchsten Hafengebühr unserer Reise. Na, das ist doch mal was, was ins Seglerforum muss.

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Stockholm

Der freundliche Fahrkartenverkäufer im Bahnhof von Västervik schaute lange in seinen Computer und dann ... hatte er die perfekte Lösung für unser Anliegen: Morgens sehr früh nach Stockholm mit der schwedischen Reichsbahn und am Abend des nächsten Tags mit dem Flixbus zurück nach Västervik. So kommen wir doch noch nach Stockholm. Es wäre auch sehr schade gewesen, diese Stadt auszulassen.

In der Gamla Stan bist du versetzt nach Barcelona, Malaga oder Rom, Südeuropa pur. Enge Gassen, Treppen, kleine Plätze und Innenhöfe. Und an jeder Ecke wirst du zum Kaufen genötigt. Ein kleines Straßencafé lädt uns ein und wir genießen die südeuropäische Marktplatzatmosphäre bei italienischem Eis und Espresso.

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Naturhafen

Seit ein paar Tagen haben wir Freunde an Bord, die den Kanal und die schwedischen Schären kennenlernen wollen. Im Hafen von Arkösund treffen wir dann eine Seglergruppe, die mit einem historischen Nachbau (Dreimaster) unterwegs ist. Sie wollen weiter nach Visby auf Gotland, weil dort in der kommenden Woche ein großes Mittelalterfestival stattfindet. Wir danken für diesen Tipp und da wir derzeit Wind aus Nord-Nordost haben und keine Lust verspüren, nach Stockholm zu motoren, entscheiden wir uns für Richtung Süd. Die Schären zwischen Arkösund und Västervik sollen sowieso die abwechslungsreichsten sein. Nach einem ganz sonnigen Segeltag durch die Außenschären mit Raumschot-Wind und mit zeitweise Zweimeterwelle liegen wir am nächsten Abend ruhig in einer schönen Bucht und wettern den folgenden Regentag ab.

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Schleusentreppen

Die 5er-Schleuse bringt uns in den Borensee, die 7er-Schleuse entlässt uns in den Roxensee. Heute haben wir 15  Schleusen bewältigt. Die Göta-Kanalgesellschaft hat alles gut im Griff. Hier arbeiten sommers schwedische Studenten und verdienen sich ihr Studiengeld. Bei herrlichem Sonnenschein ankern wir in einer kleinen Bucht und baden und baden. Wassertemperatur 24°. Wir genießen die Ruhe des Sees in der Nacht. Morgen wollen wir in Mem, der End- bzw. Startstation des Götakanals, sein, nach 63 Schleusen von Göteborg bis Mem. Dann erwartet uns wieder salziges Meerwasser.

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Top of Göta

Im Viken-See sind wir auf dem höchsten Niveau des Götakanals; 91,8 m ü.n.N. In diesem Bereich haben die 58.000 schwedischen Soldaten nicht gegraben, sondern gesprengt. Die geologische Struktur ist harter Granit. Der Kanal ist schmal, die Seitenränder scharfkantig und er kann auch nur jeweils in einer Richtung befahren werden. Schon bei leichtem Wind muss man höllisch aufpassen, dass man den Kurs an den 8-Meter-Engstellen überhaupt halten kann. Wir haben schon Sorgen, aber auch das Vertrauen, weil hier die beiden Fahrgastschiffe JUNO und DIANA üblicherweise passieren. Wir sind froh, als wir in dem kleinen Hafen von Forsvik wieder festgemacht haben.

Am 11. April 1810 erhielt die Göta-Kanalgesellschaft die Genehmigung von König Karl XIII zum Beginn des Kanalbaues von Mem an der Ostsee nach Sjötorp am Vänersee. Die Leitung erhielt der deutsche Offizier, Politiker und Unternehmer Baltzar von Platen. Die aufkommende Industrialisierung, die bestehenden dänischen Zölle in der Ostsee und militärische Überlegungen machten es notwendig, einen Wasserweg von Stockholm nach Göteborg zu schaffen. Graben und sprengen mussten ihn die schwedischen Soldaten. Als der Kanal endlich 1832 fertig war, machte wenige Jahrzehnte später die Eisenbahn dem Kanal Konkurrenz. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Gütertransport dann zunehmend auf die Straße verlegt und der Götakanal endgültig dem Tourismus übergeben. Hier ist man nun mit dem Boot, Kajak, aber auch mit dem Fahrrad und dem Wohnmobil unterwegs. 

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Töreboda

Nach 19 Schleusen und 11 Brückendurchfahrten haben wir Töreboda erreicht. Die Stadt kannst du vergessen, aber sie hat einen netten Campingplatz, neben welchem wir am Kanal liegen. Alle Schleusen gehen bergauf, die letzte in Tätorp wird uns morgen auf 91,8 Meter über den Meeresspiegel heben. Dann geht es wieder nach Ostschweden hinab.

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Trollhättan

Südlich von Göteborg haben wir einen großen Stadthafen - Långedrag - gefunden. Von hier aus kann man mit dem Hafenticket frei Tram fahren. Tram 11 fährt in 25 Minuten in die City - super. Nach dem ausgiebigen Stadtbummel abends Reggea-Lifemusik im Biergarten. Die schwedischen Spontanbekannten haben uns ein wenig zu viel "Öl" eingeflößt, aber unseren Hafen finden wir noch.

Nach vier Dreh- oder Hubbrücken, einer Dreikammerschleuse und zwei Einkammerschleusen (zusammen 44 Höhenmeter und 80 Flusskilometer) haben wir Trollhättan erreicht. Die Flussfahrt auf der Göta älv bergauf war für den Motor ganz schön anstrengend, am Schluss vor den Wasserfällen bzw. dem Wasserkraftwerk hatten wir 3 - 4 Knoten Gegenstrom. Es ist ja auch ein schwedischer Motor, der sollte es dann auch schaffen. Wir besichtigen das Kraftwerk und die Wasserfälle. Die Firma "Wasserfall" Vattenfall hat hier ihren Ursprung. Die Göta älv entwässert den Vänersee. Haben der Vänersee und das Kraftwerk in Trollhättan zu viel Wasser, werden hier die Flussschleusen geöffnet und 5.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde (!) stürzen den alten Wasserfall hinab.

Schon die Wikinger nutzten den Wasserweg, um Waren aus dem schwedischen Inland (z. B. Väner-See) auf der Göta älv nach Göteborg und so in die ganze Wikingerwelt zu transportieren.

Seit dem Mittelalter haben die Wasserkraft und die hiesigen Mühlen für Handwerk und Manufaktur, später für industrielle Entwicklung gesorgt. Vattenfall und Saab sind dabei groß geworden. Am Nachmittag setzen wir uns zum Imbiss ins Hafenrestaurant des Gewerkschaftshauses. Schon 1867 wurde hier die Gewerkschaft gegründet. Industrielle Entwicklung und Gewerkschaften gehören ja wohl zusammen - jedenfalls in Schweden.

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Vrångö in Göteborgs Schären

Ist Dänemark Sandland, so ist Schweden Felsenland. Krasser kann der Unterschied nicht sein. Von Laesö kommend sind wir auf Vrångö gelandet, im Schärengürtel von Göteborg. Wir wandern zum einzigen Sandstrand der Insel auf der Ostseite. 

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Laesö

Kurs Nord - von Anholt nach Laesö. Wir haben zwar wenig Wind, aber wir wollen weiter kommen. Was machen? Nun ja, motoren! Anfangs hatten wir noch Hoffnung, dass Wind aufkommen könnte, aber es wurde noch weniger als wenig.

Laesö ist vergleichsweise groß, von riesigen Flachs umgeben, die umfahren werden müssen. Von unserem Hafen in Vesterö aus machen wir eine Radtour über die ganze Insel. Die Insel hebt sich jährlich um 2,5 mm, was dazu führt, dass die Flachs weiter austrocknen und sich hier eine Saline angesiedelt hat, die hervorragendes Speisesalz aus dem Meer gewinnt.

Die 1.800 ganzjährigen Einwohner sind auch ansonsten erfinderisch. Eine nicht mehr genutzte Kirche zum Beispiel haben sie in ein Kurhaus und Wellnesscenter umgebaut. Hier kann man sich mit Salzkuren verwöhnen lassen. Vielleicht ein Beispiel für Deutschland: Kirchengebäude umwandeln zu Kulturhäusern, Theatern, Jugendzentren, Altenwohnanlagen oder Sozialwohnungen. Kirchenführer, Bürgermeister und Architekten - ran an die Arbeit.

Die Strände auf Laesö sind super, das Wasser sauber. Wir wundern uns über die Badetemperaturen: 24 °C: Und das im Kattegat. Auch die Nächte sind hell, die Sonne verschwindet hier ja auch nur kurz für ca. 4-5 Stunden.

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Anholt

"IRGENDWO INS GRÜNE MEER HAT EIN GOTT MIT LEICHTEM PINSEL, LÄCHELND, WIE VON UNGEFÄHR, EINEN FLECK GETUPFT: DIE INSEL.

Was  James Krüss  über Helgoland schrieb, lässt sich genauso über Anholt sagen. Mitten im Kattegat gelegen, grüßt es alle Segler. Hier ist eigentlich niemand außer ein paar Einheimischen (Fischer, Kaufleute, Betreiber von Imbissbuden) und ... Segler, aber davon nicht wenige.

Wir kommen von Grenaa auf Jütland und müssen nach Nordost, eigentlich nur 25 sm, aber der Wind kommt uns fast entgegen und die Dänen haben genau in unseren Kurs einen Windpark mit 111 Rotoren verbaut. Wir umfahren die Rotoren, müssen kreuzen bei 1,5-Meter Welle - sechs Stunden hoch am Wind mit heftiger Schräglage. Aber wir werden mit strahlendem Sonnenschein entschädigt. Und dann das Wasser - ein Traum. Wir haben noch nie so klares sauberes Ostseewasser gesehen. Flaschengrün im Sonnenlicht, kein Seetang, nicht eine Qualle gesichtet, und feinster Sand in der Westbucht. Selbstverständlich gehen wir gleich an den Strand.

Der Fischreichtum im Kattegat überrascht uns erneut. Jeden Morgen um 0600 Uhr kommen zwei Fischerboote in den Hafen und verkaufen ihren Fang. Heute gibt's frischen Ostsee-Hummer. Zwei Kilo für zwei Personen, das sollte mal reichen. Dazu Weißwein und Brot. Heute erwandern wir die Insel. Sie ist ja auch nur so groß wie Helgoland.

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Samsö - die Besondere

Gestern in Ballen auf Samsö angekommen. Im Gegensatz zur Insel selbst ist der Hafen nicht unbedingt die
Attraktion, zu voll, aber er liegt unschlagbar günstig auf dem Weg ins Kattegat. Aber Samsö: Eine attraktive Insel mit ökologischer Landwirtschaft, weißen Sandstränden und Kunst und Kultur. Hier findet auch im Sommer Dänemarks größtes Musikfestival statt.
Die Insel hat sich schon seit den 90er Jahren auf den Weg zur Biodiversität gemacht und war lange die einzige Insel Dänemarks, die sich energetisch zu 100 % selbst versorgte. Heute sind es zahlreiche. Die Leute sind bodenständig und zugleich modern und weltoffen. Wir sind schon das zweite Mal hier und dieser Eindruck verfestigt sich.
Vielleicht liegt es daran, dass sie sich als Nachfahren der Wikinger empfinden. Samsö heißt: GemeinSAM-Insel. Hier trafen sich die Wikingergruppen zu gemeinsamen Absprachen und Feiern. Aus dieser Zeit zeugt heute noch die Wikinger-Furt, die das westliche mit dem östlichen Fahrwasser verbindet.
Samsö-eine Reise wert.

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Spodsbjerg

Am Montag konnten wir endlich starten. Gegen Corona geimpft und auch sonst mit allen Wassern gewaschen legten wir um 0700 Uhr ab. Von Laboe bis Spodsbjerg auf Langeland ca. 45 sm in nordöstlicher Richtung. Aber was machen ohne Wind? Motoren. Auf halber Strecke hatten wir dann doch wieder Wind und im Großen Belt ging's richtig ab.

Der Große Belt ist an Ostsee gemessen tief und die Durchfahrtrinne für alles: Kreuzfahrtschiffe, Containerschiffe, Militär, Sportboote und alles Lebendige, was aus der Nordsee nach Süden und Osten will, oder umgekehrt.  Spodsbjerg-Hafen ist ein Zentrum der dänischen Fischerei. Hier starten auch Sportfischereitouren. Wir decken uns für die nächsten Tage mit frischem Fisch ein: In der Nacht gefangen, am morgen gekauft. Dazu einen trockenen Riesling. 😋🍾👍

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Letzte Vorbereitungen

Hier wird geschraubt, gebohrt, geriggt und gestrichen. Wir machen das Schiff fit für den Törn. Bei Mr. Obereider in Rendsburg wirst du geholfen. Wir liegen traumhaft im Obereider-Seitenarm des NOK und genießen die ersten warmen Tage des Jahres. Trinkwasserpumpe defekt, Welle und Simmerring des Seewasserkühlkreislaufs müssen ersetzt werden. Wir schaffen das.

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Auswintern

Frühjahrsarbeiten:

Unterwasserschiff und Kiel reinigen,

Grundierung und Antifouling aufbringen,

Batterie- und Motorpflege, u.ä.

 

Und dann ... geht's wieder aufs Wasser !

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