Südlich von Göteborg haben wir einen großen Stadthafen - Långedrag - gefunden. Von hier aus kann man mit dem Hafenticket frei Tram fahren. Tram 11 fährt in 25 Minuten in die City - super. Nach dem ausgiebigen Stadtbummel abends Reggea-Lifemusik im Biergarten. Die schwedischen Spontanbekannten haben uns ein wenig zu viel "Öl" eingeflößt, aber unseren Hafen finden wir noch.
Nach vier Dreh- oder Hubbrücken, einer Dreikammerschleuse und zwei Einkammerschleusen (zusammen 44 Höhenmeter und 80 Flusskilometer) haben wir Trollhättan erreicht. Die Flussfahrt auf der Göta älv bergauf war für den Motor ganz schön anstrengend, am Schluss vor den Wasserfällen bzw. dem Wasserkraftwerk hatten wir 3 - 4 Knoten Gegenstrom. Es ist ja auch ein schwedischer Motor, der sollte es dann auch schaffen. Wir besichtigen das Kraftwerk und die Wasserfälle. Die Firma "Wasserfall" Vattenfall hat hier ihren Ursprung. Die Göta älv entwässert den Vänersee. Haben der Vänersee und das Kraftwerk in Trollhättan zu viel Wasser, werden hier die Flussschleusen geöffnet und 5.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde (!) stürzen den alten Wasserfall hinab.
Schon die Wikinger nutzten den Wasserweg, um Waren aus dem schwedischen Inland (z. B. Väner-See) auf der Göta älv nach Göteborg und so in die ganze Wikingerwelt zu transportieren.
Seit dem Mittelalter haben die Wasserkraft und die hiesigen Mühlen für Handwerk und Manufaktur, später für industrielle Entwicklung gesorgt. Vattenfall und Saab sind dabei groß geworden. Am Nachmittag setzen wir uns zum Imbiss ins Hafenrestaurant des Gewerkschaftshauses. Schon 1867 wurde hier die Gewerkschaft gegründet. Industrielle Entwicklung und Gewerkschaften gehören ja wohl zusammen - jedenfalls in Schweden.
Kommentar hinzufügen
Kommentare