Top of Göta

Veröffentlicht am 30. Juli 2021 um 20:34

Im Viken-See sind wir auf dem höchsten Niveau des Götakanals; 91,8 m ü.n.N. In diesem Bereich haben die 58.000 schwedischen Soldaten nicht gegraben, sondern gesprengt. Die geologische Struktur ist harter Granit. Der Kanal ist schmal, die Seitenränder scharfkantig und er kann auch nur jeweils in einer Richtung befahren werden. Schon bei leichtem Wind muss man höllisch aufpassen, dass man den Kurs an den 8-Meter-Engstellen überhaupt halten kann. Wir haben schon Sorgen, aber auch das Vertrauen, weil hier die beiden Fahrgastschiffe JUNO und DIANA üblicherweise passieren. Wir sind froh, als wir in dem kleinen Hafen von Forsvik wieder festgemacht haben.

Am 11. April 1810 erhielt die Göta-Kanalgesellschaft die Genehmigung von König Karl XIII zum Beginn des Kanalbaues von Mem an der Ostsee nach Sjötorp am Vänersee. Die Leitung erhielt der deutsche Offizier, Politiker und Unternehmer Baltzar von Platen. Die aufkommende Industrialisierung, die bestehenden dänischen Zölle in der Ostsee und militärische Überlegungen machten es notwendig, einen Wasserweg von Stockholm nach Göteborg zu schaffen. Graben und sprengen mussten ihn die schwedischen Soldaten. Als der Kanal endlich 1832 fertig war, machte wenige Jahrzehnte später die Eisenbahn dem Kanal Konkurrenz. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Gütertransport dann zunehmend auf die Straße verlegt und der Götakanal endgültig dem Tourismus übergeben. Hier ist man nun mit dem Boot, Kajak, aber auch mit dem Fahrrad und dem Wohnmobil unterwegs. 

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