Monsterschiffe

Veröffentlicht am 31. Juli 2022 um 19:30

 

Endlich wieder eine ruhige Ankerbucht - abseits der Fahrwasser und nerviger Motoryachten. Wunderbar, wenn am Morgen die Sonne hinterm Felsen aufgeht, das Wasser ruhig daliegt und nur die Vögel, Enten und Gänse ihre kleinen Geräusche machen.

Aber: Sie müssen sich in den letzten Jahren unglaublich vermehrt haben - die Motoryachten. Vor 10 Jahren lagen in den Sportboothäfen 70 Prozent Segelschiffe, jetzt sind es 70 Prozent Motoryachten. Der Wohnmobil- und Yachtenboom in den Coronajahren scheint wohl die Ursache zu sein.

In den Häfen sind die Motorbootfahrer ja ganz nett, aber draußen auf See und in den Schärenfahrwassern kennen sie nur noch eins: Gashebel bis zum Anschlag! Sie kommen dir scharf entgegen, einer überholt dich an Steuerbord, während der Nächste schon vor dir kreuzt und der Übernächste an Backbord vorbeisaust. Und jedesmal erzeugen sie eine Welle, die dein Segelschiff verschaukelt. Das Großsegel fällt ein bzw. knallt auf die andere Seite, der Kurs muss ständig korrigiert werden, Kaffeetassen kippen um und die Frau fliegt vom Sonnendeck. Es sind Mega-Motoryachten, aber auch Rennboote mit 300 und mehr PS. Manche dieser Geschosse brauchen nicht viel weniger als 100 Liter Sprit pro Motorstunde. Wenn es denn nicht zwei Motoren sind. Im Vergleich dazu benötigt eine Segelyacht zwei bis drei Liter pro Motorstunde - aber auch nur, wenn mal nicht gesegelt wird.

Irgendwie aus der Zeit gefallen sind die Schiffe und ihre Leute.

Grundsätzlich werden Motorbootfahrer von Seglern nicht gegrüßt. Ich mache eine Ausnahme, wenn ein Motorbootfahrer langsam an uns vorbeifährt. Es kommt aber leider nur selten vor.

 


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