Friedlich dümpeln an den Stegen
Boote schon im Abendlicht,
als ein später Gast verwegen
diesen Frieden unterbricht.
Zielend auf die erste Gasse,
unter Vollzeug und Motor,
rammt er fast eine Barkasse
und verpasst den Korridor.
Jetzt versucht er´s bei der zweiten,
auf den Booten wird man wach,
dieses Skippers Fertigkeiten
künden deutlich Ungemach.
An den Stegen herrscht die Enge,
ängstlich fragt man allgemein:
Lieber Gott, bei dem Gedränge,
wo will denn der Kerl noch rein?
Dieser schreitet jetzt zur Wende,
löst das Fall zu diesem Zweck,
und genau am Gassenende
knallt das Groß mit Krach aufs Deck.
Für die Crew ist dies das Zeichen,
denn sie lebt von Zuversicht,
jetzt die Genua zu streichen,
doch die Vorschot rührt sich nicht.
Just bei dieser Segelstellung
sorgt nun eine leichte Bö
ungefragt für Segelschwellung,
bis der Skipper schreit: “Mon Dieu!“
Darauf, wie magnetgezogen,
schwenkt der Bug der Segelyacht,
die nach einem schönen Bogen
voll in einen Schoner kracht.
Schreie auf den Nachbarbooten,
Chaos herrscht, der Skipper brüllt,
doch jetzt kommen frei die Schoten,
bis die Fock erfreulich schwillt.
„Hart zurück!“ heißt die Devise,
bums, ein neuer Feindkontakt,
bis dann eine frische Brise
Boot und Crew von achtern packt.
So, nach kurzer Grundberührung,
macht die Yacht noch einen Satz,
liegt trotz falscher Segelführung
kurz darauf exakt am Platz.
Staunen fasst das Volk am Ufer,
Jubelrufe und Applaus,
einig sind sich alle Rufer:
Das schafft nur Marine-Klaus.
Eingeweihte aber wissen,
denn sie sah´n ihn hundert Mal,
keiner segelt so beschissen
wie ein echter Admiral.
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