Wir lassen die Tobago Cays hinter uns und fahren 30° Nordost in den Passat hinein. Glücklicherweise bläst er heute Vormittag östlicher, so dass wir nicht allzu viel kreuzen müssen. Es ist uns auch egal, denn die drei Traumtage in den Cays ließen uns alle Mühsal vergessen.
Am Nachmittag liegen wir an der Mooring fest, in der Britannia Bay, vor Basils Bar.
Welch ein Fleckchen Erde? Dutzende Privatvillen schmiegen sich in die hügelige grüne Landschaft, Glasfassaden spiegeln in der Sonne, Süßwasserpools an jedem Schlößchen, geteerte Wege, auf denen weiß gekleidete, schwarze Landschaftsgärtner in offenen weißen Buggys ihre Arbeit verrichten. Edel.
Wir wollen die Insel entern. Aber der Sicherheitsdienst lässt uns nicht weiter als Basils Bar kommen. Die Cocktails sind klasse, Basil versteht sein Geschäft. Wenn der Zufall es will und Mick Jagger Lust auf einen Cocktail unter Leuten hat, triffst du ihn dort. Ansonsten halten sich die Reichen und Schönen vornehm zurück.
Für sie gibt es auf diesem Planeten nur wenige Orte, wo sie sich frei und ungezwungen bewegen können. Nein, Mitleid müssen wir nicht haben. Auf Mustique haben sie jedenfalls ihr Versteck gefunden, wie vormals die Piraten der Karibik. Ohne die Massen wäre ihr Leben nicht berühmt, wirklich leben können sie nur ohne die Massen. Die Insel ist paparazzifrei. Wenige einheimische Bedienstete plus Barbesitzer Basil täuschen vor, in der Karibik zu sein, in Wirklichkeit ist es ein anderer Planet.
Am Morgen wollen wir weiter, zu den Normalos auf St. Vincent. Gerade sehen wir noch, wie ein Motorflieger vom Insel-Airport durchstartet, auch zur Heimatinsel St. Vincent. Wahrscheinlich holt er frische Brötchen.
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