Am Morgen verließen wir Stavoren. Ein kleiner Ostertripp mit den Söhnen durch Friesland und das Ijsselmeer. Der Wind blies kalt und stark von Nord. Ich zweifelte: Sollten wir nicht lieber über die Kanäle und Seen nach Lemmer? Aber die Jungs plädierten in ihrem jugendlichen Leichtsinn fürs Ijsselmeer und ich war überstimmt.
Kurz hinter der Schleusenausfahrt nahm uns der Nord mächtig in den Griff. Zurück ging nicht mehr. Vor dem Wind sauste unser 8-Meter Kajütboot richtig los. Und die Wellen des Ijsslemeers sind nicht zu unterschätzen. Kurs Süd bis zur Umrundung der Sandbank.
Ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit, die Großschot rutschte aus der Öse und baumelte backbords überm offenen Wasser. Kein Gedanke daran, sie wieder einzuholen, bei diesen Wellen und dem Wind.
Wie wir es geschafft haben, kommt nicht ins Lehrbuch der seglerischen Meisterleistungen.
Wir hatten einfach den Achtknoten vergessen!
Der Achtknoten dient der Verhinderung des Ausrauschens von Schoten und Fallen aus Ösen und Blöcken.
Mit dem Ende eines Seils legst du ein Auge, führst das Ende um das Seil herum und fädelst es zurück ins Auge. Wenn du eine 8, stehend oder liegend, erkennst, liegst du richtig!

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