Wir fahren in die Kyrka ein. Vor Sibenik füllt der Fluss ein riesiges Becken aus. Muschelfarmen reihen sich an den Ufern entlang. Unser Skipper stoppt auf und hält das Schiff in der Strömung. Wir winken dem schnauzbärtigen kroatischen Muschelfarmer zu. Längsseits kommt er mit seinem Kleinboot und wir versorgen uns mit einem großen Netz voll frischer Muscheln. Weiter geht es die Kyrka hinauf. Das Netz lassen wir an einem Seil im Wasser mitlaufen. Der breite Fluss verjüngt sich leicht, windet sich in Mäandern zu Berg.
In dieser fantastischen Naturkulisse aus schroffen grauen Kalkbergen, grünen Flechten und flaschengrünem Flusswasser ließen die Filmstudios schon Winnetou und Old Shatterhand im Kanu der Verteidigung des Apachenlandes entgegen paddeln.
Wir kommen nach Skradin, einer kleinen Stadt an der Kyrka. Hier hindert eine Brücke die Segler an der Weiterfahrt. Wir machen fest. Alle haben Hunger und Lust zu kochen, es gibt frische Muscheln - satt - in Weißweinsoße mit kroatischen Rosmarinkartoffeln. Unglaublich. Da taucht aus der Flusskrümmung ein Motorschiff auf, nein - ein Monster von Motorschiff, schwarz, etagenhoch, riesig. Eine Privatyacht von vielleicht 40 Metern Länge. Nein, das darf nicht wahr sein, sie wird neben uns festgemacht. Livrierte schwarz-weiß gekleidete Bootsboys verrichten die Arbeit - und die Party kann beginnen. Minuten später schon fährt der Lieferservice eines Skradiner Restaurants vor und versorgt die Gesellschaft mit allem, was der Jetset so braucht. Wir staunen und blicken verwundert und ein bißchen verstört die hohe Bordwand empor. Aus deren Sicht ist unsere 46-Fuß-Yacht eine Nussschale. Bis drei Uhr am Morgen tanzt der Bär.
Als wir uns am Morgen still und leise losmachen, schwimmen die Champagnerkorken um unser Schiff.
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