Die Erbseninseln

Veröffentlicht am 8. August 2015 um 13:10

Mit dem Charterboot Snoopy geht es von Kühlungsborn nach Ystad in Schweden. Wir haben Ostwind und wollen nach Nordost; ganz schön harte Sache - hoch am Wind. In der Nacht richten wir Wachen ein. Das Schiff hat ein bisschen zu viel Schräglage und der Bug schlägt auf jeden Wellenkamm auf. Als ich um 0300 Uhr übernehme, hängt Melly über der Reeling und füttert die Fische. Wir reiten weiter in den Morgen hinein. Um 1100 Uhr sind wir in Ystad und ... haben Rückseitenwetter: Sonnenschein und warm. Wir ruhen uns aus und wandern durch die skandinavische Kleinstadt mit kleinen Läden und netten Cafés. An diesem beschaulichen schwedischen Örtchen - man glaubt es kaum - finden all die brutalen Wallander-Morde statt.

Bevor uns was passiert, machen wir weiter: Nach Bornholm und dann zu den Erbsen: Christiansø und die kleinere Ferderiksø. Die Erbsen haben einen verwaltungstechnischen Sonderstatus innerhalb Dänemarks. Christiansø-Administration gehört zum dänischen Verteidigungsministerium. Der Administrator ist Bürgermeister, Hafenmeister, Standesbeamter und und Kaufmann.

Die Inselchen haben eine bewegte Geschichte. Sie gehörten mal zu Schweden oder Dänemark, waren Militärstützpunkt und Gefängnis, aber auch Künstlerkolonie und Sehnsuchtsort, aber oft auch das unbeugsame Piratennest der Ostsee.

Heutzutage verlässt das Touristenschiff um 16:30 Uhr die Insel gen Bornholm - und die Stille kehrt ein. Unsere Snoopy liegt im Hafen neben wenigen anderen Booten. Wir sind mit ca. 90 Inselbewohnern allein in der Ostsee.


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