Phäakenland

Veröffentlicht am 26. Juli 2012 um 14:00

Wieder Land unter den Füßen. Völlig erschöpft lässt Homer seinen Helden Odysseus am Strand liegen. Der vielfach verschlagene Mann - so erzählt uns die Muse - wollte doch endlich nach Hause. Und schon in Sichtweite der Heimat Ithaka, da bedrängte ihn der kalte Nordwind im Auftrage Poseidons und ließ stundenlang nicht ab. Ohne Schiff und Gefährten spülte ihn das Meer an den Strand der Phäaken. Als er wieder zu Bewusstsein gekommen war und die Augen erhob, sah er eine Gruppe junger Frauen, die sich näherten und dem Gezeichneten Wasser reichten. Es war Nausikaa, die Tochter des Königs der Phäaken. Sie brachten ihn zum Hofe und sie pflegten ihn gesund.
Es gibt so ein Land, wo alles stimmt, die Insel der Seeligen. Homer siedelt diese Utopie im Phäakenland an. Zu gerne wüssten die Menschen, wo die Insel liegt. Alle wollen dahin. Manche behaupten, es sei die westgriechische Insel Kerkyra, heute Korfu.

Oder ist es Thomas Moores Utopia, der Garten Eden, das griechische Elysium. Auf jeden Fall fließen Milch und Honig und beizeiten lagern Löwe und Antilope unterm schattigen Baum. Aber Schlaraffenland - wenn das alles wär'? Odysseus genießt es und will doch nach Hause. König Alkinoos will den Helden des Trojanischen Kriegs bei sich behalten und bietet ihm seine schöne Tochter Nausikaa zur Frau an und ein unbeschwertes Leben. Souverän achtet er aber auch die Entscheidung Odysseus‘ und lässt ihn nach Hause, nach Ithaka, bringen. Nach zehn Jahren, zahlreichen Entbehrungen und dem Verlust von Schiff und Gefährten kann sich Athene gegen Poseidon durchsetzen und der Olymp beschließt, ihn nach Hause zu lassen. Die Irrfahrten gehen zu Ende.


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